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Aktuelles
Informationen der EWIBO
 

1.000 Fahrräder für Bedürftige

Siegfried Nienhaus (EWIBO) übergibt das 1000. Fahrrad an Mohammad Abdusattar Abubaker. (Foto: EWIBO)

Gespendete „Fietsen“ werden in der EWIBO-Werkstatt aufbereitet. Das fördert Integration und soziale Teilhabe.

Bocholt. Seit 2016 werden in der Werkstatt der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO) unter Anleitung von pädagogischem Personal gespendete Fahrräder aufbereitet und an Bedürftige ausgegeben. Das 1000. Fahrrad erhielt jetzt Mohammad Abdusattar Abubaker.


Integration und Teilhabe fördern

Entstanden ist die Projektidee in Zuge damaligen Flüchtlingszuwanderung. „Zielsetzung war es die Integration und die Teilhabechancen von geflüchteten Menschen zu fördern“, berichtet EWIBO-Geschäftsführer Berthold Klein-Schmeink, „mittlerweile ist das Projekt aber ausgeweitet worden und Fahrräder werden auch an Bedürftige ohne Fluchterfahrung ausgegeben.“ Eine Vermittlung erfolgt über das Jobcenter der Stadt Bocholt.

Die Förderung von Integration und Teilhabe findet auf mehreren Ebenen statt. Zum einen werden in der Werkstatt Arbeitsgelegenheiten für Geflüchtete angeboten, die einer niedrigschwelligen Heranführung an den Arbeitsmarkt dienen. Zum anderen ist Mobilität ein wichtiger Baustein sozialer Teilhabe. „Wer nicht von A nach B kommt, kann keine Arbeit aufnehmen, nicht an Sprach- oder Bildungsangeboten teilnehmen und ist auch in der Gestaltung seiner Freizeit eingeschränkt,“ sagt Siegfried Nienhaus, der das Projekt betreut.

In einer Fahrradstadt wie Bocholt ist das Radfahren zudem, über die reine Fortbewegung hinaus, ein wichtiger Integrationsbaustein. Selbst für kürzeste Wege wird zur „Fietse“ gegriffen. Überspitzt formuliert ist man, unabhängig seiner Herkunft, „ohne Fahrrad in Bocholt ein Außenseiter“.

Tausend Fahrräder sind mittlerweile aufbereitet und ausgegeben worden. Mohammad Abdusattar Abubaker ist froh, jetzt eines zu besitzen. Der 18-Jährige lebt seit eineinhalb Jahren in Bocholt. Mit dem Fahrrad fährt er zukünftig zum Berufskolleg, wo er seinen Schulabschluss macht.

 

Unterstützung durch Zweiradmechaniker-Innung und ESB

 Neben vielen Bürgerinnen und Bürgern, die das Projekt durch ihre Fahrradspenden ermöglicht haben, unterstützen die Zweiradmechaniker-Innung im Kreis Borken und der Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt (ESB) das Projekt. „Ohne diese Kooperation wäre das Projekt nicht umzusetzen“, sagt Siegfried Nienhaus.

Die ESB-Mitarbeiter am Wertstoffhof weisen bei der Entsorgung auf die Möglichkeit der Fahrradspende hin und leiten defekte Fahrräder gesammelt an die EWIBO weiter. Schrottreife Fahrräder dienen als Ersatzteilspender und werden wiederverwertet. Vertreter der örtlichen Zweiradmechaniker-Innung unterstützen das Projekt mit Know-how und Sachspenden.